Heute, am 05.06.2023 haben sich um 20:00 Uhr die Schellhorner Wählergemeinschaft (SWG) und die Wählergemeinschaft „MOIN Schellhorn“ mit mir zusammen zu einem gemeinsamen Gespräch getroffen, um sich bezüglich der kommenden Wahlperiode und der am Mittwoch stattfindenden Konstituierenden Sitzung zu besprechen. Ziel sollte sein, den Weg für eine gemeinsame erfolgreiche Arbeit für die Gemeinde Schellhorn zu ebnen.
Am Rande der Informationsveranstaltung des Amtes Preetz-Land für die gewählten Gemeindevertreter*innen, welche am 31.05.2023 stattfand, verständigten sich der Bürgermeister Kai Johanssen und der 1. Vorsitzende von „MOIN Schellhorn“, Lars Schildknecht darauf, dass von beiden Wählergemeinschaften die zwei Vorsitzenden sowie eine weitere Person stellvertretend an diesem Gespräch teilnehmen. Der Bürgermeister wusste seit diesem Termin, dass ich dem Gespräch zwischen SWG und „MOIN Schellhorn“ beiwohnen werde.
Interessant in dem Zusammenhang ist eine wieder einmal bezeichnende Äußerung des Bürgermeisters, mit der er Lars Schildknecht verdeutlichte, dass die SWG alle Vorschläge von „MOIN Schellhorn“ unterstützen wolle, er aber ein Problem damit hätte, würde MOIN Schellhorn mich für zu viele Posten vorschlagen. Das würde ja schließlich auch nicht den Wählerwillen widerspiegeln. Welchem Demokratieverständnis liegen solche Äußerungen zugrunde? Und wovor hat die SWG, respektive der Bürgermeister Angst?
Lars Schildknecht, Sandra Limberg und ich trafen um kurz vor 20.00 Uhr im Landhaus Schellhorn ein. Die SWG saß mit sieben Mitgliedern im Kaminsaal, und zwar mit allen sieben künftigen Gemeindevertreter*innen. Der Bürgermeister begrüßte uns drei und wirkte dabei schon sehr angespannt.
Auf die Frage, warum die SWG entgegen der Vereinbarung vom 31.05.2023 mit sieben Vertreter*innen bei dem Gespräch anwesend sei, wurde vom Bürgermeister geantwortet, dass man sich nicht hätte auf drei Personen für das Gespräch einigen können und wenn dies ein Problem für uns darstelle, könne die Sitzung auch sofort beendet werden.
Wir signalisierten Gesprächsbereitschaft und nahmen an einer großen Tafel mit dem „Rücken zur Tür“ Platz. Uns gegenüber saßen quasi die Vertreter*innen der SWG in einer Front.
Der Bürgermeister richtete anschließend direkt an uns drei die Bedingung, dass jegliche Inhalte des Gespräches verschwiegen behandelt werden und nichts an die Öffentlichkeit getragen werde, indem dies auf Blogs oder Webseiten eingestellt wird.
Ich gab umgehend zu bedenken, dass ich „dies im Vorfeld nicht zusichern könne, da…“ . Der Bürgermeister Kai Johanssen unterbrach mich schließlich mitten in meinem Satz, stand auf und beendete direkt die Sitzung mit den Worten, dass weitere Gespräche keinen Sinn hätten und man sehe sich zur Konstituierenden Sitzung. Eine Erläuterung meiner Bedenken war nicht mehr möglich. Die SWG verließ binnen Sekunden geschlossen und empört den Raum. Wie üblich, brubbelten alle Anwesenden von der SWG nur etwas vor sich her, ohne konkret auszusprechen, was denn eigentlich deren Problem wäre.
Lars Schildknecht, Sandra Limberg und ich wurden ohne weitere Gespräche zurückgelassen.
Das wieder einmal von der SWG gezeigte Verhalten zeugt abermals von „menschlicher Größe“ und dem „unbedingten Willen einer sachlichen Auseinandersetzung“. Ich kann das Verhalten nicht mehr ernst nehmen. Und dass nicht einer der sechs anderen SWG Mitglieder das Rückgrat besaß, dem Bürgermeister einmal einzufangen und zu sagen: „Wir sind doch hier, um ordentlich zu kommunizieren, also lassen wir Herrn Brauer mal ausreden.“, das besagt alles. Man kann ja fast unterstellen, dass die Reaktion der SWG Mitglieder vorher abgesprochen war. Alles wirkte aufgesetzt und einstudiert.
Vor dem Landhaus, wo die SWG geschlossen stand und echauffiert untereinander diskutierte, gab ich Kay Hedrich (SWG) im Rahmen der aufkommenden Diskussion zu verstehen, dass man bei sachlichen Inhalten gerne eine Vertraulichkeit hätte garantieren können, man mich jedoch nicht zu Ende sprechen lassen habe. Ich werde sicherlich keine Verschwiegenheit dafür erklären, nicht darüber zu berichten, falls im Gesprächsverlauf die eine oder andere unsachliche Äußerung in unsere Richtung erfolgt wäre.
Befremdlich war dann noch eine Äußerung unseres frisch gewählten SWG Gemeindevertreters Thomas Schult in meine Richtung, zugleich ja Jugendwart unserer „Schellhorner Gilde“ und Übungsleiter des „Mutter-Kind-Turnens“. Ich musste mir von ihm vor allen Anwesenden anhören, dass, wenn ich mit „Scheiße“ um mich werfe, ich mich nicht wundern muss, auch welche abzubekommen“.
Man, bin ich froh, dass meine Kinder groß sind!
Auf die direkte Nachfrage hin, was er denn konkret damit meine, bekam ich von ihm nur zu hören, dass die Kieler Nachrichten (KN) das schon richtig dargestellt hätten. Ich erklärte ihm, dass die KN Reporterin das sehr einseitig zugunsten der drei „abtrünnigen“ Mitglieder des CDU Ortsverbandes berichtete und es weiterhin mein erklärtes Ziel sei, das Parteiausschlussverfahren gegen die drei erfolgreich durchzusetzen.
Ich verstehe nicht, wie der Bürgermeister offensichtlich klar denkende Menschen in kürzester Zeit so beeinflussen kann, dass sie sich kein eigenes Bild machen, geschweige denn eine eigene Meinung haben.
Und ja, was eine Zeitung veröffentlicht, ist immer sachlich neutral. Der Leser sollte sich auf keinen Fall eine eigene Meinung machen.
Alles in allem war das heute ein „rekordverdächtiges Scheitern von Sondierungsgesprächen“ in jeder Hinsicht.