2024-02-11 | Schellhorn, wach auf!

Zu Beginn dieses Artikels möchte ich mich bei den mittlerweile vielen treuen Leserinnen und Lesern meines Blogs bedanken. Ich sehe, dass ich mit dieser Informationsplattform viele Interessierte erreiche. Und es werden stetig mehr. Das freut mich und spornt mich an, auch weiterhin sachlich-kritisch über das politische Wirken in unserer Gemeinde zu berichten.

Wer hier intensiv mitliest, muss doch irgendwann nur noch den Kopf schütteln und sich fragen, ob das denn alles wahr sein kann, was ich hier veröffentliche. Seien Sie sich gewiss, dass ich regelmäßig nur das berichte, was auch tatsächlich so geschehen ist.

Bisweilen frage ich mich, ob ich hier über ein „Komödiantenstadl“ berichte. Häufig hat das Handeln von Bürgermeister Johanssen und seinen Mitgliedern der SWG mal so gar nichts mehr mit fachlich und rechtlich einwandfreier Kommunalarbeit und -politik zu tun. Und was für „Porzellan“ der Bürgermeister aktuell in unserer Gemeinde „zerbricht“ und dafür von seinen Anhängern auch noch „gefeiert“ wird, ist einfach nur noch traurig.

In Summe kamen so viele Vorfälle die letzten Monate zusammen, dass ich letzten Donnerstag, den 8. Februar 2024, am Ende der Fortsetzung der 5. Sitzung der Gemeindevertretung, meinen Rücktritt von meinem Amt als Erster stellvertretender Bürgermeister erklärte.

„Ich bin nicht länger gewillt, Herrn Bürgermeister Johanssen aufgrund seiner fehlenden Kooperations- und Kommunikationsbereitschaft zu vertreten! Es fehlt das Hören auf der Sachebene!“. Dies waren auch meine Worte am Ende der Sitzung.

Um klarzustellen. Ich „schmeiß keineswegs das Handtuch“. Um nicht das Amt des Ersten stellvertretenden Bürgermeisters zu beflecken, aber weiterhin konsequent sachlich-kritisch das Handeln des Bürgermeisters und der SWG zu beleuchten, kann ich als Mitglied der Gemeindevertretung, was ich ja weiterhin bleibe, viel freier und vehementer vorgehen. Und ich muss auch nicht das Porzellan kitten, was vorher vom Bürgermeister zerbrochen wurde.

Ich bin jetzt fast 30 Dienstjahre ein Verwaltungskind. Mein Studienabschluss lautet Diplom-Verwaltungswirt (FH). Verwaltungsrecht und -handeln habe ich also von der Pike auf gelernt und praktiziert.

Ich schaue mittlerweile auf viele Jahre Erfahrung im politischen Raum der Landesverwaltung und -politik. Mein Wirkungsfeld die letzten Jahre waren die Ministerien und Ämter des Landes Schleswig-Holstein. Dabei hatte ich häufig das eine oder andere kommunikativ „dicke Brett zu bohren“ und die ein oder andere „Lernschwester“, an der ich wachsen durfte. Aber solche Ignoranz und teilweise persönliche Anfeindung, wie ich sie hier in der Kommunalpolitik erfahre, sind mir noch nie untergekommen. Nur noch auf dem Beziehungsohr zu hören, sich vor jeglichen Sachargumenten zu verschließen, nichts auf Hinweise zu kommunalrechtlich sauberem Handeln zu geben, übersteigt mittlerweile die Grenze des Ertragbaren. Zur Erinnerung, wir reden hier von der kleinsten Ebene der Kommunalpolitik, einer 1.500 Seelen-Gemeinde.

Entschuldigen Sie bitte meinen nun folgenden Sarkasmus! Es fehlt nur noch, dass meine Familie und ich aufgrund meiner kritischen Berichterstattung und meines vehementen Vorgehens gegen falsches Verwaltungshandeln mit Mistgabeln aus dem Dorf getrieben werden oder wir auf dem Dorfplatz auf dem Scheiterhaufen landen.

Sprichwörtlich den Vogel abgeschossen oder jede Menge Porzellan zerschlagen hat der Bürgermeister aktuell im Umgang mit der Freiwilligen Feuerwehr Schellhorn. Da es mittlerweile öffentlich und kontrovers im Rahmen der 5. Sitzung der Gemeindevertretung befasst wurde, kann ich hier nun auch darüber berichten:

Es war ein Zaungespräch Anfang Dezember 2023, durch das Bürgermeister Johanssen von einer wohl an dem Feuerwehrball im Februar 2023 teilnehmenden Person erfuhr, dass die seit Jahren im Rahmen des Balls stattfindende und von der Feuerwehr finanzierte Tombola in 2023 nicht „ganz sauber“ verlief. Der Bürgermeister unterstellte der Feuerwehr Vorsatz und Vertuschung des Vorfalls, weil er nicht von der Wehrführung über den Zwischenfall informiert wurde.

Rein sachlich betrachtet wurde das Geschehen rund um die Tombola in den letzten Wochen geprüft und aufgeklärt und es ist für die Zukunft geregelt, dass eine derartige „Panne“ mit der Tombola nicht noch einmal passiert und falls doch, wie dann eine Kommunikation zwischen Feuerwehr und Bürgermeister / Gemeindevertretung zu erfolgen hat.

Der Name der hinweisgebenden Person ist bis heute nicht vom Bürgermeister bekanntgegeben worden. Quellenschutz auf kommunaler Ebene!

Was mir aber richtig „übel“ aufstieß, war die gegenüber den Gemeindevertretern kommunizierte Erwartungshaltung vom Bürgermeister, die er an die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Schellhorn stellte. Man spürte förmlich beim Lesen seiner Mail an uns Gemeindevertreter, wie sehr es den Bürgermeister „wurmt“, dass er keine Entschuldigung oder Wiedergutmachung von der Freiwilligen Feuerwehr erhalten habe. Aber so ist es mit Erwartungshaltungen!

Meine Erwartungshaltung an den Bürgermeister formulierte ich schriftlich vor der 5. Sitzung der Gemeindevertretung, nachrichtlich an alle Mitglieder der GV:
„Der Bürgermeister sollte öffentlich eine Entschuldigung für seine „verbalen Entgleisungen“ und seine „kalte Art und Weise“ gegenüber den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Schellhorn kundtun. Schließlich hat erst seine, eines Bürgermeisters unwürdige, Kommunikation eine entsprechend negative THERMIK in die ganze Angelegenheit gebracht. Heftige Vorwürfe und Behauptungen seinerseits sorgten für eine konfliktträchtige, aber nicht lösungsorientierte Kommunikation.“.

Auch ich wurde dann im Rahmen der 5. Sitzung hinsichtlich meiner Erwartungshaltung enttäuscht. Nicht nur, dass der Bürgermeister sich nicht entschuldigte, vielmehr verbrannte sich unser Fraktionsvorsitzender und zudem Projektausschussvorsitzender und dazu noch langjähriger Projektbetreuer der Feuerwehr durch sein öffentliches Statement zu diesem Thema, mit dem er sich schützend vor die Feuerwehr gestellt hatte, dermaßen die „Finger“, dass er heftigen Gegenwind, leider auch aus den Reihen der Feuerwehr, erntete. Als Konsequenz erklärte er ebenfalls am Donnerstag seinen Rücktritt von beiden Vorsitzposten.

In dem Zusammenhang verweise ich auch auf meine Kommunikation Mitte Dezember an den Bürgermeister und die Gemeindevertreter. Damals war eingetreten, was ich prognostiziert hatte und weshalb ich dem Gespräch letztlich fern blieb.

Ursprünglich war nämlich die Absprache getroffen worden, dass sich nur der Bürgermeister und seine beiden Vertreter mit der Wehrführung, also im kleinen Kreise, zur Klärung des Sachverhaltes treffen. Bürgermeister Johanssen hielt sich dann aber nicht an diese „Absprache“, sondern lud die gesamte Gemeindevertretung hinzu, was zurecht auf Seiten der Feuerwehr dazu führte, dass die Wehrführung auch mit weiteren Kameradinnen und Kameraden an dem anberaumten Treffen teilnahm.

Bei diesem Zusammentreffen vor Weihnachten von Bürgermeister, Gemeindevertretern und Wehrvorstand gab es dann eine heftige Diskussion. Seitens des Bürgermeisters und der Vertreter der SWG wurde teilweise heftig auf persönlicher Ebene kommuniziert. Dies führte letztlich dazu, dass die Kameradinnen und Kameraden sagten, sie können nicht mehr und deshalb nach etwa einer Stunde das Gespräch mit dem Bürgermeister abbrachen und geschlossen (teilweise weinend) den Raum verließen.

Der Bürgermeister ging nicht mit einem Seziermesser an das Thema heran, sondern benahm sich mal wieder wie die Axt im Walde. Geht man so mit einer der elementarsten Institution und Stütze unseres Gemeindelebens um?

Die Freiwillige Feuerwehr Schellhorn war nach dem Gespräch im Dezember in Aufruhr. Lars Schildknecht redete noch direkt am Abend des 19.12. mit Bürgermeister Johanssen, also dem Abend des Gespräches zwischen Bürgermeister Johanssen, der Gemeindevertretung und der Feuerwehr und machte diesen eindringlich darauf aufmerksam, dass er aufgrund des Gesprächsverlaufes doch zwingend noch vor Weihnachten auf die Feuerwehr zugehen solle, um die Wogen zu glätten.

Der Bürgermeister versuchte schließlich, die Situation zu besänftigen. Er traf sich, jedoch erst im Januar, allein mit den Kameradinnen und Kameraden und man einigte sich gemeinsam auf ein Vorgehen. Spannend war hier u.a. eine Aussage von ihm, dass er jetzt noch vier Jahre der gewählte Bürgermeister sei und man ja bei der nächsten Kommunalwahl das Kreuz woanders setzen könnte.

Mit diesem kalten Auftritt vor der Feuerwehr und seiner negativ gestimmten Mail an die Gemeindevertretung am Sonntag, den 04.02.2023, also einen Abend vor der 5. Sitzung der GV, zeigte der Bürgermeister sein wahres Gesicht. Damit sorgte er erst dafür, dass Lars Schildknecht seine Erklärung als Gemeindevertreter im Rahmen der 5. Sitzung vortrug, die dann entsprechend negativ aufgenommen wurde, weil Anwesende dachten, Lars Schildknecht redete im Namen der gesamten Feuerwehr. Alles andere von ihm Gesagte wurde gar nicht mehr wahrgenommen.

Deshalb mein Appell an alle Schellhornerinnen und Schellhorner! Wacht auf!

Schaut euch genau an, was hier in unserer Gemeinde gerade passiert! Macht euch über die öffentlich zugänglichen Quellen schlau. Werdet aktiv. Kommt zu den Sitzungen unserer Gemeindevertretung und der Ausschüsse. Hört euch beide Seiten an. Bildet euch nicht nur eine Meinung durch Zaungespräche mit Vertretern und Anhängern der SWG. Erhebt euch schließlich und macht laut kund, wenn euch was stört.

Und nutzt die für Einwohnerinnen und Einwohner bestehenden rechtlichen Instrumente!

In jeder Sitzung der Gemeindevertretung ist der TOP1 die Einwohnerfragestunde. Hier besteht die Möglichkeit, den Bürgermeister und Gemeindevertretung konkret zu Themen und Vorgängen in der Gemeinde zu befragen.